Mittwoch,
07.11.07
20:00

Als ob ein Engel

Eintritt E 8/6

Erich Hackl

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Als ob ein Engel

Veranstalter: Verein Literaturhaus

In seinem neuen Buch „Als ob ein Engel“ (Erzählung nach dem Leben, Diogenes Verlag 2007) berichtet der österreichische Schriftsteller Erich Hackl von einer jungen Frau, die sich treu geblieben und dabei verloren gegangen ist. Passend zum Tagebuchtag 2007 rekonstruiert Hackl nach Erinnerungen ihrer Eltern, Schwestern und Freunde das Leben der Gisi – bis hin zu der Zukunft, die sie hätte haben können. Mendoza, eine beschauliche argentinische Provinzstadt am Fuße der Anden. Der 8. April 1977 ist der letzte Tag, den Gisela Tenenbaum (22) mit Sicherheit noch erlebt hat. Ihr weiteres Schicksal ist ungewiss. Wie geht eine Familie heute damit um, dass ihr Kind vor vielen Jahren spurlos verschwunden ist? Entführt, gefoltert, getötet? Gisi ist weg und doch da, schmerzlicher, als wenn sie früh verstorben wäre. Erich Hackl hat die Geschichte ihrer Familie aufgeschrieben – Österreicher jüdischer Herkunft, die 1939 nach Argentinien flohen –, Gisis Engagement gegen das Unrecht, ihre verzweifelte Arbeit im Untergrund für eine Sache, die dann doch verloren war. Erich Hackl, geboren am 26. Mai 1954 in Steyr, studierte Germanistik und Hispanistik in Salzburg und Malaga, seit 1983 freier Schriftsteller und Übersetzer sowie Herausgeber von Werken unbekannter oder an den Rand gedrängter Autoren. In seinem literarischen wie publizistischen Schaffen geht es Hackl darum, Fäden zu knüpfen zwischen denen, die sich mit heutigem Unrecht nicht abfinden, und jenen, die sich schon früher empört haben und damit nicht allein bleiben wollten. Seinen Erzählungen, die in 18 Sprachen übersetzt wurden, liegen authentische Fälle zugrunde. Veröffentlichungen: u.a. „Auroras Anlaß“(1987), „Abschied von Sidonie“ (1989), „Sara und Simón“ (1995), „Entwurf einer Liebe auf den ersten Blick“ (1999), „Die Hochzeit von Auschwitz“ (2002), „Anprobieren eines Vaters“ (2004).