Moderation: Maria Hirsch „Die Tyrannen sind keine Macbeths, sondern brutale Schlächter ohne kompliziertes Innenleben“, sagt der ugandische Autor Moses Isegawa und zeigt damit auch auf, worum es ihm nicht geht: um das Ausleuchten einer möglicherweise komplizierten Psyche eines machtbesessenen, intriganten Politikers. In „Die Schlangengrube“ beschreibt Isegawa die Abgründe der Politik seines Heimatlandes. Er stellt das „Ungeheuerliche“ dar und schreibt damit trotzdem „eine Ode an das menschliche Leben“ (De Volkskrant): Uganda, Mitte der siebziger Jahre. Nach seinem Studium in England kehrt der junge Bat Katanga in sein Heimatland zurück und beginnt eine Karriere in einem der Ministerien des Diktators Idi Amin. Doch sein Vorsatz, eine weiße Weste zu behalten, erweist sich schnell als illusorisch. Bat findet sich in einer wahren Schlangengrube aus Intrige und Korruption wieder. Der 1990 erschienene, autobiografische Debütroman „Abessinische Chronik“, mit dem Isegawa einen sensationellen Erfolg erlangte, spielt im Uganda der frühen siebziger Jahre und erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der in den Wirren des Bürgerkrieges fast alles verliert, was ihm lieb war, und der schließlich seine zerstörte Heimat verläßt, Richtung Amsterdam. Moses Isegawa liest englische Textpassagen aus beiden Büchern, auf Deutsch liest Brigitte Ornauer. Moses Isegawa, geboren 1963 in Kawempe, Uganda, besuchte ein katholisches Priesterseminar und war danach vier Jahre als Geschichtslehrer tätig. Seit 1990 lebt er in Amsterdam. Bisher auf Deutsch erschienen: „Abessinische Chronik“ (2000), „Die Schlangengrube“ (2002). Büchertisch: Rupertus Buchhandlung Veranstaltungsort: Robert-Jungk-Bibliothek, Café