Abschied ist etwas Schmerzliches, und zu Beginn des bekannten Liedes heißt es ja auch: „Scheiden tut weh“. Aber Hand in Hand mit der Trauer über die Trennung geht auch ein Glücksempfinden, und das nicht nur, wenn ein Wiedersehen winkt. Abschiede gehören zu den Urerfahrungen des Menschen. Entsprechend kennt die Literatur seit Anbeginn eine fast unübersehbare Fülle und Vielgestaltigkeit an Abschiedsszenen. Abschied bedeutet Trennung und Verlust. Jemand ist nicht mehr da, etwas ist zu Ende. Das heißt aber auch, dass eine Wende im Leben eintritt, etwas Neues beginnt. Wie stellt sich Abschied in der zeitgenössischen Literatur dar? Ist diese emotionale Erfahrung von weltanschaulichem Pessimismus getragen, von Perspektivelosigkeit auf die eigene Zukunft? Oder ist das Bestreben zu erkennen, die Doppelmelodie des Abschieds zu hören? Wie gestalten Autorinnen und Autoren heute das Ende von Beziehungen, ob durch Scheidung oder Tod, das langsame Verlöschen eines Lebens, das Wegbrechen von Sicherheiten und Fähigkeiten, den Verlust von Illusionen und Lebensvorstellungen? An fünf Abenden bietet die Literatur-Werkstatt mit Ilse Gottschall die Möglichkeit, Texte zeitgenössischer Autor/inn/en, wie Judith Hermann, Eduard Márquez, Kathrin Schmidt, Hermann Lenz, Gudrun Seidenauer, Julia Schoch u.a. kennen zu lernen, sich mit den Abschiedserfahrungen ihrer Figuren auseinanderzusetzen, Leseeindrücke auszutauschen und Vergleiche anzustellen. Ilse Gottschall, Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft in Köln, Journalistik und Kunstgeschichte in München, Arbeit am Goethe- Institut und als freie Mitarbeiterin beim ORF, zuletzt Lehrtätigkeit, langjährige Leiterin der Literaturwerkstatt. Anmeldung (schriftlich oder telefonisch): Literaturforum Leselampe, Strubergasse 23, Telefon 42 27 81, FAX -27 e-mail: leselampe@literaturhaus-salzburg.at Termine: Mo 1. & Mo 15. März 2010 Mo 12. & Mo 26. April 2010 Mo 10. Mai 2010 jeweils 19.30 Uhr. Kosten für alle 5 Abende (inkl. Unterlagen): E 45