Italo Calvino war ein Meister der Exzesse. Sowohl im Leben als auch in seiner Literatur liebte er die skurrile Note. Calvino zählt zu den bedeutendsten italienischen Autoren der Nachkriegszeit. Mit dem Roman „Il sentiero dei nidi di ragno“ (1947; dt. „Wo die Spinnen ihre Nester bauen“, 1965) brachte er das Thema des Widerstands in die italienische Gegenwartsliteratur ein. Einem größeren Publikum wurde er mit der Romantrilogie „I nostri antenati“ („Unsere Vorfahren“) bekannt. Die märchenhaft-utopischen Romane „Der geteilte Visconte“ (1952; dt. 1957), „Der Baron auf den Bäumen“ (1957; dt. 1960) und „Der Ritter, den es nicht gab“ (1959; dt. 1963) sind in Italien längst zur Schullektüre geworden. Nach dem Hörfeature „In meinem Charakter korrigieren Gleichgewicht und Ungleichgewicht gleichzeitig ihre Exzesse“ von Rainer Rosenberg (ORF 1986, 55 Minuten) folgt ein Gespräch mit Univ. Prof. Dr. Peter Kuon. Anschließend zeigen wir die Film-Dokumentation „Die unaussprechliche Wirklichkeit“ (90 Minuten) von Massimo Sani über die literarischen Strömungen im Italien der Nachkriegszeit. Italo Calvino, geboren am 15. Oktober 1923 in Santiago de las Vegas (Kuba), gestorben am 19. September 1985 in Siena. Aufgewachsen in San Remo, schloß er sich 1943 der antifaschistischen Partisanenbewegung an, studierte Literatur in Turin und war Lektor des bekannten Verlagshauses Einaudi in Turin. Veröffentlichungen: „Cosmicomiche“ (Erzählungen, 1965; dt. „Cosmi-Comics“, 1989), „Le citta invisibili“ (Roman, 1972; dt. „Die unsichtbaren Städte“, 1977), „Palomar“ (1983; dt. „Herr Palomar“, 1985) u. a.