Die niederländische Lyrikszene ist sicher ebenso lebendig wie die deutschsprachige – und sie kämpft mit den gleichen Problemen: gut besuchte Lesungen und Poetry Slams, aber kleine und kleinste Auflagen der Gedichtbände, das Poesieregal in der Buchhandlung schrumpft. Viele jüngere Dichter weichen aus ins digitale Medium, das Internet. Wird da anders gedichtet? Und vor allem: Dichten die Niederländer – mit einer ganz anderen, viel mehr angelsächsisch orientierten poetischen Tradition – anders als ihre Nachbarn im Osten? Diesen und anderen Fragen wird Moderator Christoph Buchwald im Gespräch mit den drei Gästen nachgehen, sie vor allem aber vorstellen als prononcierte, sehr verschiedene Stimmen im Konzert der niederländischen Gegenwartslyrik. Der Pianist Berend van den Berg sorgt am Piano für die notwendigen Intermezzi. Erik Menkveld (*1959) lebt in Amsterdam, hat sich als Essayist und Übersetzer einen Namen gemacht. Als Lyriker debütierte er 1997 mit ‚De karpersimulator‘ (Der Karpfensimulator), 2001 erschien ‚Schapen nu!‘ (Schafe, jetzt!), 2005 ‚Prime Time‘. Marjoleine de Vos (*1957) begann als Kinderbuch- und Sachbuchautorin. Ihr beachtetes Debüt als Lyrikerin gab sie mit dem vielbeachteten Gedichtband ‚Zeehond graag‘ (Gerne Seehund; 2000). 2003 folgte ‚Kat van sneeuw‘ (Katze aus Schnee). Hagar Peeters (*1972) begann als erfolgreiche Performing Poet. 1999 erschien ‚Genoeg gedicht over de liefde vandaag‘ (Für heute reicht’s mit Gedichten über die Liebe), 2003 ‚Koffers Zeelucht‘ (Kofferweise Seeluft), 2005 ‚Nachtzwemmen‘ (Nachtschwimmen). Büchertisch: Rupertus Buchhandlung