Seit Herbst 1997 trafen sich wöchentlich Salzburger Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Nationen im Literaturhaus Salzburg, um – unter der Anleitung von Christian Ploier (Dramatisierung) und Fritz Moßhammer (Musik) – gemeinsam ein Hörspiel zu erarbeiten. Klaudia Dragutinovic, Roxana Ilescu, Aldin Causevic, Gerhard Mitterbauer, Jasna und Sanja Marosevic, Zineta und Nuija Rasidovic, Alija Dedovic, Gülcan Ordu und Nurcan Ordu machten sich auf die Suche nach einem Märchen: „Und während wir alle zu erzählen begannen, nahm das Märchen Gestalt an. Wir lernten mit den Wörtern zu spielen, die sonst so ernst und verdrossen auf uns herabblickten, und unsere Furcht schwand. Am Ende unseres Workshops haben wir ein Märchen gefunden, eine Arbeit mitsammen erlebt und die Scheu vor der Sprache abgebaut.“ Dieses Sprachintegrationsprojekt erfolgt in Zusammenarbeit mit der Hauptschule Haydnstraße. Durch die Teilnahme von Kindern unterschiedlichster Muttersprachen wurde Deutsch als einzige gemeinsame Kommunikationssprache erlebt, soziale Unterschiede konnten problemlos ausgeglichen werden, ein Gruppengefühl wurde entwickelt, spielerisch und mit großem Engagement entstand – außerhalb der Schule und freiwillig – ein Hörspiel, DAS MÄRCHEN MORGEN, das an diesem Abend vorgestellt wird. Worum geht es in diesem Hörspiel? „Eine Geschichte über die Angst und über die Hoffnung, leicht verständlich, etwas verspielt, voller Wörter und vor allem: von uns erfunden.“ Und über die Sprache sagen die Schüler: Wenn wir unser MÄRCHEN MORGEN präsentieren schlüpfen wir in unsere Rollen und bringen es in einer Sprache zum Klingeln, die immer mehr die unsere wird. Das ist gleich wie „Heimat finden“.