Der Ort, an dem Männer am häufigsten Gewalt anwenden, ist die Familie. Die meisten Gewaltdelikte werden im sozialen Nahraum verübt. Über 90 % der Täter sind Männer. Die Täter entstammen allen Alters-, Bildungs- und Einkommensgruppen. Obwohl diese Tatsachen mittlerweile hinlänglich bekannt sind, wurde ihnen in der Gestaltung der Beratungs- und Hilfsangebote wenig Beachtung geschenkt. Die Hilfsangebote der psychosozialen Beratungslandschaft konzentrieren sich vorwiegend auf die (weiterhin notwendigen und auszubauenden) Einrichtungen zum Schutz und zur Hilfe für Gewaltopfer. Für Männer, die Gewalt ausüben, gibt es derzeit nur sehr vereinzelt Beratungs- und Therapieangebote. Dementsprechend wenig ist über die Perspektive der Täter bei familiärer Gewalt bekannt. Die vier Worte, aus denen der Titel zu diesem Vortrag gewürfelt wurde, sind auch die Basis für die Überschriften, anhand derer ich aus meinen Erfahrungen in der Arbeit mit Männern und Burschen erzählen will. Männer-Macht; Männer-Gewalt; Ohne-Macht; Gewalt-Macht. Ein Vortrag, der trotz aller negativen Assoziationen, die diese Worte auslösen, ein breites Publikum erreichen will: vor allem auch Männer. Letztlich geht es um positive Visionen für Männer. Harald Burgauner. 1965 in Bozen (I) geboren, Studium in Mailand und Innsbruck. Diplom der Erziehungswissenschaften. Mitbegründer des MÄNNER-ZENTRUM und der Männerberatungsstelle MANNS-BILDER, Innsbruck. Ausbildung zum Gewaltberater/Gewaltpädagogen am INSTITUT FOR MALE – Hamburg. Lebt seit 1998 in Salzburg und arbeitet am Aufbau der Kontakt- und Beratungsstelle MÄNNER GEGEN MÄNNER-GEWALT in der Ernest-Thun-Str. 7.