Donnerstag,
07.05.98
10:30

Literaturszene 1968

Eintritt frei

Veranstalter: 30 Jahre Leselampe

Literaturszene 1968

Veranstalter: 30 Jahre Leselampe

Im Umfeld der Studentenproteste geriet auch die Literatur in Bewegung. Literatur in der Revolte, das waren neue Theaterexperimente, neue Zeitschriften, aber auch die Proklamation vom „Tod der Literatur“, die Hans Magnus Enzensberger zugeschrieben wird. 1968 wurden Wolfgang Bauers Stück „Magic Afternoon“ und Peter Handkes „Kaspar“ uraufgeführt, schrieb Elfriede Jelinek an ihrem Pop-Roman „wir sind lockvögel, baby“, Robert Schindel an seinem Prosatext „Kassandra“ und Michael Scharang an seinem Buch „Verfahren eines Verfahrens“. Die Wiener Aktionisten erregten mit ihren zahlreichen Aktionen innerhalb und außerhalb der Universität ebenso die Öffentlichkeit wie Thomas Bernhard mit seiner Rede anläßlich der Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Literatur. Seine Botschaft „Es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt“ und seine Einschätzung des österreichischen Volkes, das „ununterbrochen zu Infamie und Geistesschwäche verurteilt“ sei, erschienen dem damaligen Unterrichtsminister Piffl-Percevic als unzumutbar, und er verließ türenknallend den Saal. Beim Literaturfrühstück wird Prof. Dr. Sigrid Schmid, die 1968 an der Salzburger Universität Germanistik und Anglistik studierte, Einblicke in die turbulente „Literaturszene 1968“ vermitteln.