Der Abend ist M.G. Hofmann gewidmet, Autorin von Dramen und eines großen Romans. Im Mittelpunkt steht das neue Roman-Manuskript „Königskinder, Friedenskinder“ – in Umkehrung des gleichnamigen Märchens gehen hier Paare auseinander, die einst zueinander gefunden haben. Die Schriftstellerin Elke Schmitter liest daraus und spricht mit Maria Georg Hofmann. Außerdem stellt der Regisseur und ehemalige Theaterintendant Lutz Hochstraate die Theater-Arbeiten Hofmanns vor, und der Literaturkritiker Anton Thuswaldner spricht über das Prosa- Werk. Maria Georg Hofmann ist eine unterschätzte Autorin. 1995 erregte die Dramatikerin mit ihrem Roman „Der Auftritt des linkshändigen Dichters Alexander Galajda“ (Otto Müller Verlag) – ein sprachlich vielschichtiges, komisch-liebevolles Buch über die Kindheit in der ungarischen Provinz der 30er Jahre – Aufmerksamkeit im Feuilleton: „Wie Grass’ blechtrommelnder Oskar nimmt das erzählende Kind mit scharfem Blick das Treiben der Erwachsenen wahr und begehrt gegen diese Welt auf. … Bereits auf den ersten Seiten wird der Leser von einer surreal anmutenden Welt gefangengenommen. … Geradezu rabelaisk die Lust am Fabulieren, die Freude am Ersinnen grotesker Situationen.“ (Neue Zürcher Zeitung) Maria Georg Hofmann, geboren am 17. März 1933 in Györ/Ungarn, lebt in Salzburg. Ab dem 7. Lebensjahr umfangreiche Musikstudien (Klavier, Komposition, Schlagzeug) in Ungarn, nach der Flucht 1956 in Österreich. Musiktheaterproduktionen und erste Prosastücke in deutscher Sprache. 1976 Gründung der Internationalen Paul Hofhaymer Gesellschaft für Alte Musik, mehrere Auszeichnungen. Veröffentlichungen: „Ghiccho und seine Kinder“ (Theater, 1979), „Blasius oder Man soll die Norm erfüllen, selbst wenn man daran sterben müsste“ (Theater, 1984), „Der Auftritt des linkshändigen Dichters Alexander Galajda“ (Roman, 1995), „Dolores, ein Heldenleben oder Jedem sein’ Krieg!“ (Theaterstück, 1996), „Bulgakow oder Der Dichter und sein Diktator“ (Theater, 2003) u.a.