Einleitung: Gerhard Jaschke „Mit den 212 Büchern habe ich mir ein riesiges Biotop aufgebaut, das in meiner Wohnung den Duft von Büchern abgibt“, sagt Markus Kircher über seine „völlige Bibliothek“, über „seine“ Bücher, „seine“ Haustiere. Neugierde, sportlicher Ehrgeiz, Verabschiedung vom Leistungsdenken und noch viel mehr ließen ihn „das Haustier Buch füttern, streicheln, raus- und reinlassen. Tier, weil das unselektierte Arbeiten unberechenbar ist, und Haustier, weil die freigesetzten Kräfte und Verbindungen gemäßigt domestiziert sind = das klassische, herkömmliche Buch Rahmenbedingungen schafft, wo alles Platz hat, was die Rahmenbedingungen nicht sprengt!“ Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung spielt das Duo „Donnergott Frieslautenbach“: Seit zwei Jahren zelebrieren der Maler Markus Kircher und der Bildhauer Klaus Gölz musikalisches Scheitern, aber genau das üben sie, und zwar vor jedem Live-Konzert dreimal. Das Duo „Donnergott Frieslautenbach“ versteht sich als „Dienstleistungsband“ – wenn ein Lied nicht gefällt, wird es auch beim nächsten Konzert nicht mehr gespielt – und außerdem als Gegenmodell zur gängigen Praxis des Spielens um eines Auftritts willen. „Es gibt genug gute Musiker, die für ein Gulasch und ein Bier spielen müssen. Wir machen schlechte Musik, darum treten wir nie gratis auf.“ Im Repertoire des Duos: Eigeninterpretationen von Popsongs und Eigenkompositionen mit Blockflöte, Bontempi-Orgel, Maultrommel und Gesang. „Wir sind eine katastrophal schlechte Band … Wir sagen uns, wir mögen zwar Musik, aber wir müssen nicht unbedingt musizieren können. Daraus schöpfen wir auch unsere Kraft“ (Markus Kircher).